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Pressemitteilung des KJB-Prisdorf vom 28.10.2020: Rad- und Gehweg an der L 107 dringend sanierungsbedürftig 18.11.2020 


Pressemitteilung des KJB-Prisdorf vom 28.10.2020
Rad- und Gehweg an der L 107 dringend sanierungsbedürftig

Die Unzufriedenheit der Bürgerinnen und Bürger von Prisdorf und Tornesch wächst von Jahr zu Jahr und es ist keine Besserung in Sicht. Beschwerden von Schülerinnen und Schülern häufen sich: „die Fahrradkette springt raus, der Schulweg ist nicht mehr befahrbar und Unfälle passieren öfter.“

Auf der letzten Sitzung hat sich der Kinder- und Jugendbeirat der Gemeinde Prisdorf (KJB-Prisdorf) eingehend mit der Problematik befasst und mit Beschluss vom 28.09.2020 der Sache angenommen. Der KJB-Prisdorf hat beschlossen sich für die Sanierung des Rad- und Gehwegs an der L 107 (Esinger Str. - Pinneberger Str. - Hauptstraße - Prisdorfer Str.) zwischen der L 110 (Ahrenloher Straße) in Tornesch und der L 103 (Westring) in Pinneberg einzusetzen. Er bemängelt, dass man sich um den Zustand der Radwege zu wenig gekümmert hat. Eine Sanierung ist dringend nötig.

In diesem Zusammenhang ist der KJB-Prisdorf mit der zuständigen Behörde, dem Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr (LBV.SH), in Kontakt getreten und hat den Sachstand zur Sanierung angefragt. Die unerfreuliche Antwort ist der Pressemitteilung angefügt.

Kreis Pinneberg hat in der Pressemitteilung vom 02.09.2020 mittgeteilt, dass die Radweg-Nutzungspflicht entlang der L 107 aufgehoben wird. „In Tornesch wird dazu zwischen der Einmündung Hasweg und dem Pinnauring beiderseits ein Rad-Schutzstreifen aufgebracht. […] Auf den anderen Straßenabschnitten ist die Anlage eines Schutzstreifens nicht zulässig, weil die Straßenbreite dafür nicht ausreicht. Dafür dürfen aber die rechtsseitigen Gehwege - soweit vorhanden - durch die Rad Fahrenden mitbenutzt werden. Dies wird durch ein Zusatzzeichen zum Verkehrszeichen „Gehweg“ signalisiert. Auf der Strecke Richtung Tornesch, wo rechts kein Gehweg vorhanden ist, dafür aber die Straße sehr schmal (insbesondere im Bereich des Bahnüberganges), darf durch die Rad Fahrenden der linksseitige Gehweg mitbenutzt werden.

Den Bürgerinnen und Bürgern wird suggeriert, dass die Straße eine sichere Alternative zum Gehweg wäre. Dem ist so nicht. Das rücksichtslose Fahren der AutofahrerInnen gegen über den RadfahrerInnen ist allseits bekannt. Besonders Kinder nutzen den Rad- und Gehweg als Schulweg zur weiterführenden Schule (KGS-Tornesch). Zwar darf der Gehweg nach wie vor von den RadfahrerInnen mitbenutzt werden, nur bald ist der Gehweg überhaupt nicht mehr befahrbar. Kinder ab 10 Jahren bietet man an, die Straße als sichere Alternative nutzen zu dürfen. Auf der L 107 ist das Tempolimit bei 50 Km/h und kein ausreichender Platz, wie der Kreis auch festgestellt hat, da kein Rad-Schutzstreifen auf der überwiegenden Strecke installiert werden darf.

Durch die Anordnung des Kreises Pinneberg werden die Kinder- und Jugendlichen auf dem Weg zur Schule hochgradig gefährdet. Die Veränderung der Nutzungspflicht verbessert nicht die Sicherheit, sondern verschlimmert es noch. Autos werden mit 50 Kilometern pro Stunde an Kindern ab 10 Jahren vorbeirasen. Meistens wird noch der 1,5 Meter gesetzliche Mindestabstand beim Überholen missachtet.

Die Planung sieht vor, dass auf halben Weg die Straßenseite ohne Ampel gewechselt werden muss. Um es zu verdeutlichen: Kinder ab 10 Jahren müssen ohne Ampel morgens und abends bei Dämmerung und hohem Verkehrsaufkommen die Straße überqueren. Einen alternativen Schulweg gibt es nicht.

Florian Juhl, Mitglied des Kinder- und Jugendbeirats der Gemeinde Prisdorf, sagt dazu: "Das hat jemand am Schreibtisch, ohne nachzudenken, entschieden." Weiter meint Herr Juhl, "Ich kann mir nicht vorstellen, dass Eltern ihren Kindern diesen Weg zur Schule noch mit dem Fahrrad erlauben werden. Da kriegt man doch Todesangst."

Diesen bedenklichen Sachstand hat auch die Gemeindevertretung Prisdorf erkannt. Mit der beratenden Unterstützung vom Kinder- und Jugendbeirat Prisdorf wurde auf der Sitzung der Gemeindevertretung Prisdorf am 28.09.2020 auf Grundlage des Antrages der CDU-Fraktion vom 29.06.2020 der Beschluss gefasst, dass der Bürgermeister beauftragt wird, mit der Stadt Tornesch Gespräche über die Instandsetzung des Rad- und Gehweges zwischen Prisdorf und Tornesch zu führen. Außerdem wird die Verwaltung gebeten, Widerspruch gegen die Aufhebung der Radwegnutzungspflicht einzulegen.

Für Rückfragen steht der Kinder- und Jugendbeirat gerne zur Verfügung. Sie erreichen uns unter der E-Mail: KJBPrisdorf@gmail.com.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Florian Juhl
(Mitglied d. KJB-Prisdorf)

 

Mitteilung von Christian Post, Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr (LBV.SH):

Dem LBV.SH ist bekannt, dass der Radweg entlang der L 107 nicht im besten Zustand ist. Der gesamte Streckenabschnitt ist sanierungsbedürftig und lediglich eine Sanierung von Einzel- bzw. Teilflächen ist nicht zielführend.

Derzeit wird die Verkehrssicherheit auf dem Radweg, soweit möglich durch Beseitigung der größten Schäden durch den Straßenunterhaltungsdienst des LBV.SH oder durch verkehrsbeschränkende Maßnahmen aufrechterhalten.

Im Rahmen der Strategie zur Entwicklung der Landesstraßen 2019-2030 wurde bei der Erhaltungsprogrammplanung eine Prioritätenreihung vorgenommen mit dem Ziel, den über Jahrzehnte entstandenen Erhaltungsstau bis 2030 abzubauen.

Entsprechend dieser Strategie werden Radwegsanierungen im Sinne der koordinierten Erhaltungsplanung aus Effizienzgründen grundsätzlich nur im Zusammenhang mit den Fahrbahnerhaltungsmaßnahmen durchgeführt.

Hintergrund hierfür ist, dass eigenständige Radwegsanierungen überproportional hohe Ausgaben verursachen.

Eine umfassende Sanierung dieses Radwegs würde derzeit nur im Zusammenhang mit der Sanierung der Fahrbahn erfolgen können. In der aktuellen Programmplanung bis 2022 ist die Sanierung der L 107 in diesem Bereich jedoch leider noch nicht enthalten.

Sehr geehrtX XX, ich bedaure, Ihnen eine kurzfristige Sanierung des von Ihnen bemängelten Radweges nicht in Aussicht stellen zu können. Der Ausbau und die Verbesserung von Radverkehrsanlagen ist ein wichtiges Ziel der Verkehrspolitik der Landesregierung.

Ich bitte um Ihr Verständnis dafür, dass wir bei der Abarbeitung des Sanierungsstaus an Landesstraßen und –radwegen Prioritäten setzen müssen.

18.11.2020